Wie groß ist das HD/ED Problem beim Deutschen Schäferhund? Wie liegt der Deutsche Schäferhund im Rasse-Ranking der HD-Befunde?

Nach den offiziellen Statistiken der GRSK liegt die Häu­figkeit der HD (C/noch zugelassen, D/mittlere und E/schwere HD) beim DSH mit etwa 8% in der Größenord­nung wie beim Dobermann, ist geringer als bei Golden und Labrador Retrievern und Rottweilern, aber höher als bei Malinois, Schnauzern und Rhodesian Ridgeback.

Bei all diesen Zahlen kann man jedoch nicht davon aus­gehen, dass sie der HD-Frequenz in der gesamten Popu­lation der jeweiligen Rasse entsprechen.

Die oben schon erwähnte Vorselektion beim Einschicken der Röntgenbilder wird aber vermutlich bei kaum einer anderen Rasse so konsequent durchgeführt wie beim DSH. Auswertungen von nicht vorselektierten HD Auf­nahmen von DSH lassen darauf schließen, dass die HD-Frequenz in der gesamten Population wahrscheinlich bei mindestens 25% liegt.

Bei der ED stellt sich die Situation mit einer ED-Frequenz (ED 1/noch zugelassen, ED 2/mittlere ED, ED 3/schwe­re ED) von etwa 9 % in der offiziellen Statistik ähnlich gut dar wie bei der HD. Und hier kann man davon ausgehen,dass diese Zahlen einigermaßen realistisch sind. Wegen der schwierigeren Diagnostik kommt eine Vorselektion deutlich weniger zum Tragen als bei der HD. Die Häu­figkeit von ED liegt etwa im Bereiche der Retriever und ist etwas niedriger als z. B. beim Rottweiler. Beim DSH besteht eine geringe Tendenz zur Verringerung der ED-Häufigkeit. Eine Beschleunigung des Zuchtfortschritts wird bei der ED dadurch erschwert, dass unter dem Be­griff ED drei verschiedene Erkrankungen (isolierter Pro­cessus anconaeus, IPA; fragmentierter Processus corono­ideus medialis ulnae, FCP; Osteochondrosis dissecans des Ellenbogengelenkes, OCD) zusammengefasst wer­den, die unterschiedlich vererbt werden. Zur Verbesse­rung des Zuchterfolges sollte eine Zuchtwertschätzung geprüft werden, bei der die verschiedenen Erkrankun­gen einzeln berücksichtigt und unterschiedlich gewich­tet werden. Wissenschaftliche Vorstudien hierzu sind bereits mit Unterstützung des SV durchgeführt worden.