Was halten Sie vom „warm-up und cool-down“ im Hundesport?

Sorgfältige Vor- und Nachbereitung des Sporteinsatzes der Hunde sind ein unbedingtes „Muss“. Bei Sporthun­den gelten dieselben Grundsätze, wie bei Leistungssport­lern. Solche Maßnahmen dienen nicht nur als Schutz vor Muskelverletzungen, sondern eine optimal vorbereitete Muskulatur kann auch die Gelenke besser entlasten.

Hochleistungen werden ja nicht nur im Sportbereich ver­langt, auch ein langer Ausstellungstag mit den zahlrei­chen, wechselnden Anforderungen sollte gut vorbereitet sein. Selbstverständlich gilt das besonders bei Agility-Prüfungen, bei denen die Gelenke einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Nur eine optimal trainierte und vorbe­reitete Muskulatur kann hier das Risiko von Verletzun­gen vermindern.

Als problematisch sehe ich das lange Einholen im Schutzdienst an. Neben der Belastung der Halswirbel­säule werden besonders Hüftgelenke und die Verbin­dung Wirbelsäule - Becken stark beansprucht. Hier sollte man vielleicht mal überlegen, ob man den Zweck dieser Übung auch mit weniger spektakulären Abläufen, die zwar beim Publikum gut ankommen, die Gesundheit der Hunde aber gefährden, erreichen kann.

Übungen über die Wand sind sicher ein wichtiger Be­standteil in der Ausbildung zu einem Gebrauchshund. Wegen der erheblichen Belastung von Hüfte und Wir­belsäule (Aufsprung) und Vorhand/Ellbogen (Landung) sollten diese Übungen im Training auf das absolut nötige Maß beschränkt und die Hunde entsprechend vorberei­tet werden. Wie und in welchem Umfang „warm-up und cool-down“ durchgeführt werden müssen, hängt also vom sportlichen Einsatz ab. Das „Ob“ sollte nicht zur Diskussion stehen.